Kokosöl für die Haare

Kokosöl hat mittlerweile sehr viele Anhänger. Es ist ein sehr nahrhaftes Öl mit hunderten von Anwendungen, und in letzter Zeit konnte man viele Quellen und Vorher/Nachher Erfahrngsberichte lesen, welche die Vorteile von Kokosöl für das Haar bewerben. Es kann sicherlich für bestimmte Haartypen von Vorteil sein und evtl. helfen, dass die Haare schneller wachsen, doch das ist grundsätzlich umstritten. Und viele Quellen empfehlen, es auf eine Weise anzuwenden, die mehr schadet als nützt.

Bevor Sie Kokosöl über Ihre ganzen Kopf gießen, stellen Sie sicher, wie man es richtig verwendet, um vom Nutzen zu profitieren ohne Ihr Haar zu schädigen!

Warum Kokosöl für das Haar?

Kokosnussöl ist die reichste natürliche Quelle für mittelkettige Fettsäuren (MCFAs), spezielle Fettsäuren mit antibakteriellen und antimikrobiellen Eigenschaften, die den Körper sehr nähren. Es hat einen besonders hohen Anteil an C12-Ketten von MCFAs, die als Laurinsäure bekannt sind.

Laurinsäure kommt natürlich auch in der Muttermilch vor und unterstützt die Hormon- und Zellgesundheit. Diese wohltuende Eigenschaft von Kokosöl ist auch einer der Gründe, warum es helfen kann, Proteinverlust im Haar zu verhindern (für manche Menschen). Die Struktur des Kokosnussöls erlaubt es, das Haar auf eine Weise zu durchdringen, die andere Öle nicht können, weshalb manche Menschen bei der Verwendung von Kokosnussöl für das Haar relativ schnell erstaunliche Ergebnisse bemerken.

Kokosöl ist einzigartig, weil es der natürlichen Lipidstruktur des Haares ähnlich ist, so dass es mehr in das Haar eindringen kann als andere Öle. Bei regelmäßiger Anwendung – 2-3 mal pro Woche, wenn Ihr Haartyp normal ist, seltener, wenn Sie feines Haar haben – kann Kokosöl die Feuchtigkeitsversorgung des Haares verbessern, es leichter kämmbar und handhabbar machen und gleichzeitig den Glanz erhöhen und Kräuseln vorbeugen. Es ist besonders bei strapaziertem Haar nützlich, da es hilft, den Haarschaft vor dem Eindringen von Wasser zu schützen, was letztendlich das Anheben der Nagelhaut und die Schädigung weiter erhöhen kann.

Die Idee, Öl direkt ins Haar zu geben, kann kontraproduktiv wirken, besonders für alle, die von Natur aus fettiges Haar haben. Nährende Haarölbehandlungen werden seit Tausenden von Jahren verwendet, wobei diese ein gewisses Verhältnis an wohltuenden Ölen verwenden (und ich füge Honig und Magnesium hinzu) und diese nicht als Alltagsprodukt verwendet werden.

Anwendung von Kokosöl: Wann ist es schädlich, Kokosnussöl für das Haar zu verwenden?

Es besteht kein Zweifel, dass bestimmte Öle für das Haar von Vorteil sein können und dass viele von uns die wertvollen Öle aus der übermäßigen Shampoonierung entfernen, was den Körper dazu veranlasst, die natürliche Ölproduktion zu erhöhen. Aufgrund von übermäßigem Shampoonieren und schlechter Ernährung fehlen vielen von uns auch lebenswichtige Nährstoffe, die wir brauchen, um gesundes Haar aufzubauen, aber ist die Zugabe von Öl zum Haar die Lösung?

Nicht unbedingt!

Bestimmte Öle scheinen für das Haar ziemlich universell vorteilhaft zu sein, aber Kokosöl ist nicht immer eines davon. Zum Beispiel ist Rizinusöl ein uraltes Schönheitsgeheimnis zur Steigerung des Haarwuchses. Ich benutze es auf meinen Haaren und Wimpern und habe erstaunliche Ergebnisse gesehen, und Hunderte von Kommentatoren haben eine ähnliche Erfahrung gemacht.

Kokosnussöl hingegen bringt gemischte Ergebnisse. Einige Leute berichten sofort über gesünderes und glatteres Haar, während andere behaupten, dass ihr Haar nach dem Gebrauch durch die Hand voll ausgefallen ist. Also, was ist der Grund für die Diskrepanz und wie kann eine Person wissen, ob Kokosöl wird von Vorteil sein oder Haarausfall verursachen?

Kokosöl ist nicht für jeden Haartyp geeignet

Kein Wunder, dass verschiedene Haartypen unterschiedlich auf Öle reagieren und Kokosnussöl nicht für jeden Haartyp geeignet ist. Weil es dem Haar hilft, sein natürliches Protein zu behalten, kann es für diejenigen hilfreich sein, denen es an natürlichem Protein in den Haarfollikeln fehlt. Studien haben sogar den Nutzen von Kokosöl für bestimmte Haartypen bestätigt, aber es ist nicht für jeden!

Typischerweise werden diejenigen mit feinem bis mittelglänzendem Haar gute Ergebnisse mit Kokosnussöl erzielen und stärkeres, glänzenderes Haar mit mehr Volumen bemerken. Diejenigen mit grobem oder trockenem Haar können nicht mit wenig Protein kämpfen und Kokosöl kann zu spröderem Haar und Haarausfall führen. Diese Menschen können mehr von anderen Ölsorten wie Marulaöl oder Arganöl profitieren.

Es sollte selbstverständlich sein, aber jeder mit einer Allergie oder Reaktion auf Kokosnüsse oder Kokosöl sollte diese Produkte auch nicht im Haar verwenden, egal welcher Haartyp.

Die Menge ist entscheidend: Wie oft Kokosöl für die Haare?

Wenn es um die Verwendung von Kokosnussöl für das Haar geht, spielt auch die Menge eine Rolle. Sie haben wahrscheinlich das Sprichwort „zu viel des Guten“ gehört, und das gilt absolut, wenn es um die Verwendung von Kokosöl im Haar geht. Gerade wie bei Nahrungsergänzungsmitteln, wenn ein wenig gut ist, ist vieles nicht unbedingt besser.

Kokosnussöl scheint am vorteilhaftesten zu sein, wenn es in kleinen Mengen verwendet wird, um das Haar zu beschichten oder zu kräuseln, und das Haar reagiert möglicherweise nicht gut darauf, in großen Mengen Kokosöl umhüllt zu werden.

Für beste Ergebnisse, versuchen Sie einfach eine kleine Menge Kokosöl zwischen den Händen zu reiben, um es aufzuwärmen und dann sanft durch das Haar zu arbeiten. Dies sollte helfen, das Haar zu zähmen und es ohne die negativen Auswirkungen glänzend zu machen.

Auch andere Inhaltsstoffe sind wichtig

Kokosöl ist oft in Rezepten für pflegende Haaröle, Haarmasken und Haarprodukte enthalten und diese Anwendungen sind nicht unbedingt schädlich. In Kombination mit anderen Ölen und Inhaltsstoffen kommt nicht nur weniger Kokosnussöl mit dem Haar in Berührung, sondern die Kombinationen von Fettsäuren können auch ganz andere Wirkungen haben.

Zum Beispiel, Kokosöl scheint das Haar nicht trocken oder spröde zu machen, wenn es mit den einfach ungesättigten Fettsäuren des Olivenöls oder mit Argan- oder Marulaöl gemischt wird (beides ideal für das Haar). Honig scheint auch Kokosnussöl noch wohltuender für das Haar zu machen und der einfache Zucker im Honig kann das Haar nähren und es natürlich glatt und kräuselfrei machen.

Es hängt auch von anderen Haarprodukten ab

Kokosnussöl ist möglicherweise nicht die beste Wahl für diejenigen, die natürliche oder selbstgemachte Haarprodukte verwenden. Hausgemachte Haarprodukte (wie mein Lieblingsschlamm-Shampoo), enthalten nicht die chemischen Reinigungsmittel und Tenside, die viele kommerzielle Shampoos und Produkte besitzen, was es für sie schwierig macht, überschüssige Öle aus dem Haar zu entfernen, besonders in großen Mengen. Mein Schlamm-Shampoo lässt mein Haar weich und kräftig, aber es ist nicht das Beste, wenn es darum geht, eine komplette Haaröl-Behandlung zu entfernen (ich bleibe bei einem biologischen, klärenden Shampoo für diesen Zweck).

Wie man auf sichere Weise Kokosöl für das Haar verwendet

Diejenigen, die glauben, dass Kokosöl für ihre Haartypen nützlich sein kann, können davon profitieren. Allerdings es gibt einige Best Practices bei der Verwendung von Kokosnussöl für das Haar:

1. Vermeiden Sie die Kopfhaut: Obwohl Kokosöl vorteilhaft erscheint, um Schuppen zu bekämpfen, die einen pilzartigen Bestandteil haben, können andere negative Effekte beim Anwenden des Kokosnussöls direkt auf der Kopfhaut entstehen. Kokosöl kann z.B. die Poren verstopfen und bei einigen Kopfhauttypen Irritationen verursachen (wie bei bestimmten Hauttypen) und wird am besten direkt auf dem Haar und nicht auf der Kopfhaut (bei denen mit dem richtigen Haartyp) verwendet.
2. Beginnen Sie mit kleinen Mengen: Nochmal, mehr ist nicht besser. Besonders bis Sie wissen, wie Ihr Haar mit Kokosnussöl umgeht, verwenden Sie eine kleine Menge und sehen Sie, wie das Haar reagiert.
3. Weitere Zutaten hinzufügen: Das Hinzufügen anderer Öle kann die Wirkung von Kokosnussöl auf das Haar verändern. Als Tiefenbehandlung kann das Mischen von Kokosnussöl mit Honig und Joghurt mehr Vorteile bieten als Kokosöl allein.

Auf folgende Art können Sie Kokosöl für die Haare verwenden:

Kokosöl als Vorwaschbehandlung

Kokosöl kann schon wirken, bevor die Haare überhaupt nass werden. Als Vorwäsche aufgetragen, d.h. das Haar vor dem Shampoonieren 15 bis 30 Minuten mit Kokosnussöl behandeln, um es vor zu viel Wasser zu schützen. Das reduziert das Kräuseln und erleichtert das Stylen der Haare nach der Dusche. Gerade Kokosnuss aus dem Glas ist ideal für diesen Schritt, mit einem Vorbehalt: Wenn Sie fettige Kopfhaut haben, verwenden Sie sie es am besten nur auf der Mitte und am Ende der Haare.

Kokosöl als Maske über die Nacht

Kokosöl kann auch als Haarmaske verwendet werden. Einfach vor dem Schlafengehen auftragen und morgens für eine intensivere Behandlung auswaschen. Das gibt Ihnen den „maximalen Nutzen“ von Kokosnöl, sagt Wizemann, und sollte nach dem Shampoo für ein geschmeidigeres Aussehen und ein weicheres Haargefühl sorgen. Diese Methode kann jedoch bei Menschen, die Öle auf der Haut nicht gut vertragen, zu Ausbrüchen am Haaransatz führen. Im Allgemeinen sollten Sie Kokosnussöl vermeiden, wenn Sie superempfindliche oder fettige Haut haben, weil es die Poren verstopfen kann. Achten Sie darauf, unraffiniertes Kokosnussöl für die Haarmaske über Nacht zu verwenden.

Kokosöl als Conditioner

Im Allgemeinen wird Kokosöl hauptsächlich als Conditioner verwendet. Das bedeutet, dass es auch eine großartige Ergänzung zum bestehenden Conditioner ist. Sie können unraffiniertes Kokosöl direkt aus dem Glas zu Ihrer Haarpflege in der Dusche hinzufügen, aber Sie können nach einem Conditioner Ausschau halten, der es als Zutat auflistet, um zu vermeiden, dass Ihre Strähnen beschwert werden.

Kann Kokosöl die Haare schneller wachsen lassen oder gar gegen Haarausfall helfen?

Während es unzählige Berichte und Kommentare im Inernet gibt, welche darauf hindeuten, dass Kokosöl den Haarwachstum fördert, ist es grundsätzlich keine medizinische Behandlung. Bei Schuppen, Haarausfall oder Kopfhautreizungen ist es am besten, einen Arzt aufzusuchen.

Nehmen Sie das Kokosöl für maximalen Nutzen ein

Für alle wohltuenden Eigenschaften von Kokosnussöl hat das Haar nicht die Fähigkeit, Kokosnussöl zu verdauen oder umzuwandeln, wie es das Verdauungssystem tut. Es kann einige Vorteile auf rein chemischer Ebene bieten, aber Sie werden nicht in der Lage sein, die positiven Eigenschaften von Kokosnussöl voll auszunutzen, wenn es äußerlich oder im Haar verwendet wird.

Aus diesem Grund kann Kokosöl den größten Nutzen für das Haar bieten, wenn es innerlich verzehrt wird, da sein hoher Gehalt an mittelkettiger Fettsäure und Antioxidantien dazu beitragen kann, das Haarwachstum von innen heraus zu verbessern. Die Gesundheit und das Wachstum der Haare beginnt intern, so dass die langfristige Lösung für gesünderes, stärkeres und glänzenderes Haar auch interne Faktoren wie Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und Schlaf umfasst. Genau wie die Haut ist das Haar ein Spiegelbild der inneren Gesundheit und kann weitgehend durch Hormone gesteuert werden (einer der Gründe, warum Frauen nach der Schwangerschaft Haare verlieren), also sollten Sie sich darauf konzentrieren, Hormone auszugleichen und den Körper zu nähren, um das Haar zu verbessern.

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